Am 06.10.1967 habe ich in Schramberg das Licht der Welt erblickt.

Die Vogelzucht wurde mir schon als Kind in die Wiege gelegt. Mein Vater züchtete schon vor meiner Geburt Kanarien. Es war somit nicht verwunderlich, dass ich 1978 selber Vögel züchten wollte. Zum damaligen Zeitpunkt waren bei uns schon einige Prachtfinken und Zebrafinken. Aber ich wollte Wellensittiche. Am Anfang waren es zuerst die "Hansi-Bubi" Wellensittiche, da man ja zuerst schauen wollte, ob ich mich für dieses Hobby interessiere oder ob die Anfangsfreude nach ein paar Wochen verflogen ist. Nachdem ich meinem Vater bewiesen habe, dass es mir ernst ist, dieses schöne Hobby zu praktizieren, wurden auch bessere Tiere gekauft und auch auf der Vereinsausstellung ausgestellt.

Natürlich ist man auch in einen Verein eingetreten. Noch nicht einmal die ersten Vögel zu hause wurde ich Mitglied im DKB-Verein "Vogelfreunde - Verein Schramberg und Umgebung e.V." . Im Jahr 1981 trat ich dann auch als Einzelmitglied in die AZ ein. 1984 war ein entscheidendes Jahr für die weitere Vogelzucht. Der Bestand an Wellensittichen wuchs und wuchs. Zeitenweise bevölkerten rund 60 Wellensittiche unser Vogelzimmer und die Gartenvoliere. Mit den Bestand wuchs auch der Vogelstaub. Und mein Vater reagierte mit Hustenanfällen darauf. So wurden alle Wellensittiche verkauft und es zogen weiter Exoten und Zebrafinken in unsere Zucht ein.

1985 fing ich die Ausbildung zum Zollbeamten an. Meine Dienststelle war rund 100 km vom Wohnort entfernt. In dieser Zeit wäre es mit der Vogelzucht für mich beendet gewesen, wenn nicht mein Vater und auch meine Mutter die Vögel unter der Woche versorgt hätten.

Ein wichtiges Jahr war für mich das Jahr 1986. Die Bundesschau in Emden (für mich die schönste Bundesschau!). Zum ersten Mal meldeten wir uns dort als Helfer bei der AZ-AEZ an. Die freundliche Aufnahme insbesondere der dort ansässigen Züchter, war entscheidend für die weitere Zucht. So wurden dort bei Reinhard Offermann und Ernst Dohmeier Zebrafinken für das nächst Jahr bestellt. Bei Reinhard Offermann hatte ich ein Paar Braun bestellt. Als er mir dann im darauffolgenden Jahr sagte, dass er keine Braunen für mich hatte war ich schon etwas enttäuscht. Er bot mir allerdings ein Paar Weißbrust (damals Pinguin) in Braun an. Die Enttäuschung ist sehr schnell der Freude über dieses sehr schöne Paar gewichen.

Von der Farbe angetan (und auch über eine Bronzemedallie auf der Bundesschau in Offenburg) wurden von vielen Züchtern Weißbrust gekauft um einen Stamm aufzubauen. Sie waren zum damaligen Zeitpunkt ziemlich klein und auch die Farbe lies doch einiges zu wünschen übrig. Aber mit der Zeit und strenge Selektion wurden sehr schöne Weißbrust in Braun und Grau gezüchtet. Das erste Mal als diese Mutation von sich aufhorchen lies war 1992, als mein Vater (wir hatten bei der AZ eine Zuchtgemeinschaft) und ich auf der Bundesschau mit einem 1,0 Weißbrust Grau den Bundesgruppensieger und mit einer 0,1 Weißbrust Braun den Theo-Pagel-Gedächnispokal erringen konnten. In den folgenden Jahren konnten wir noch weitere Erfolge mit diesem und auch mit anderen Farbschlägen erzielen.

Da dieses Hobby von uns sehr intensiv betrieben wurde, mein Vater war schon zu diesem Zeitpunkt schon lange Zuchtrichter, dass auch ich die Zuchtrichterprüfung bei der AZ-AEZ 1998 ablegt. Ebenfalls bin ich in der AZ-Landesgruppe mit der Funktion des AZ-AEZ Gremiumsdelegierten betraut worden. Im Jahr 2004 wurde ich zusätzlich Stellvertr. Landesgruppensprecher. Ein weitere Funktion habe ich bei der DZI (Deutsche Zebrafinken Interessengemeinschaft) als Stellvertr. Sprecher.

Leider ist mein großer Lehrmeister, Vater und Freund im Dezember 2004 viel zu früh von uns gegangen.

Auch liegt mir viel daran, mich bei meiner Frau zu bedanken. Ohne ihr Einverständnis könnte ich dieses zeitaufwändige aber schöne Hobby nicht praktizieren. DANKE!

Mein größter Zuchterfolg erblickte am 18. Januar 2008 das Licht der Welt.

Willkommen im Leben

Jule Helga